Ein guter Tag
Hatte den ganzen Tag frei genommen unter dem Vorwand Weihnachtsshopping, weil ich nicht unbedingt in der Firma an die große Glocke hängen wollte, dass ich in einem Disput mit meinem ehemaligen Arbeitgeber stehe - zudem amerikanische Firmen ja bekanntermaßen nicht soooo gewerkschaftsfreundlich sind... Die Verhandlung vor dem Schiedsgericht verlief ganz gut und schnell. Es geht bei der Sache um "constructive dismissal", was man auf Deutsch umständlich mit "durch unzumutbares Verhalten des Arbeitgebers ausgelöste Kündigung eines Arbeitnehmers" übersetzt. (Im Klartext - ich musste den Job kündigen, weil mein Arbeitgeber in der Mobbing-Geschichte nicht recht gehandelt hat.)
Zunächst las meine Gewerkschaftsvertreterin unsere Version der Geschichte vor, dann die Gegenseite. Der Schiedsrichter hörte sich alles an, stellte Fragen und machte ein paar Notizen. Dann fragte er, ob die Parteien bereit seien, sich hier und heute über eine Entschädigung zu verständigen. Wir waren dazu bereit, aber die Gegenseite nicht. Deshalb müssen wir nun warten, welche Empfehlung der Schiedsrichter ausspricht. Aber selbst die Empfehlung müssen die beiden Parteien nicht annehmen...
Ich bin froh, dass das erstmal vorbei ist, denn schön war es nicht, meinen ehemaligen Bossen (jawoll, sie waren zu zweit!!!!!!!!!!!!! gekommen, zusammen mit zwei!!!!!!!!!!! Anwältinnen ) da gegenüber zu sitzen. Und ich empfand es als ausgesprochen unangenehm, hinterher da auch noch Freundlichkeit zu heucheln, denen die Hand zu schütteln und Merry Christmas zu sagen. Boh, nee, Anwältin könnte ich nicht sein. ich würde jeden gegnerischen Anwalt auf immer und ewig hassen. Nun muss ich also auf den Bescheid 4-6 Wochen warten.
Der Klempner war heute da und hat unseren Herd, die Spülmaschine und den Wasserhahn angeschlossen. Als ich um halb 6 von meiner Enkaufsorgie zurückkam, war alles soweit angeschlossen. Dann fing das Umräumen an. Ich kann nicht sagen, wie oft ich gestern die Treppen hoch und runter gelatscht bin... Nun bin ich so was von gerädert - aber Vasco wollte dann unbedingt noch die Anrichte runterbringen. Einige Sachen haben wir noch gar nicht endgültig wieder eingeräumt, sondern nur in den Schrank reingeknallt, um die unten und aus dem Weg zu haben. Ich habe mit großer Begeisterung Herrn Bosch eingestellt und mit noch größerer Begeisterung die noch heißen, aber sauberen Teller in meine neue Küche eingeräumt. Juhu, das 21. Jahrhundert jetzt auch bei Sonja... Meine Hausfrauenträume wurden wahr.
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