Sonja's Dublin

Tuesday, October 12, 2004

Weekend in the Country

Eigentlich ist es ja fast so, als hätten wir ein eigenes Ferienhaus. - Am Wochenende waren wir wieder einmal zum Einhüten in Knockraheen. Vasco fuhr schon am Freitag mit Tess raus. Ich blieb noch über Nacht mit Cillian in der Stadt, denn Cillian hatte am Samstag seinen Schwimmkurs, den er nach dem letzten Wochenende in Armagh (Gott, wir sind ja wohl jedes WoE unterwegs??) nicht noch einmal verpassen sollte. Zudem habe ich mich auch darüber gefreut, ein wenig so genannte "Quality Time" ganz alleine mit meinem Sohn zu haben... Das ganz intensive Beschäftigen mit dem einzelnen Kind geht im Moment doch ein bisschen unter. Wenn ich von der Arbeit komme, dann sind beide Kinder da und ich kann und will nicht eines vorziehen. Ich glaube aber, dass es für die Kinder wichtig ist, dass sie ihre eigenen Freunde, Aktivitäten und Marotten haben dürfen...

Nach dem Schwimmen am Morgen (wie immer klasse), fuhren Cillian und ich also mittags mit der DART nach Greystones, wo uns Vasco und Tess bereits erwarteten. In Knockraheen gab es noch Lunch mit Johnny und Elinor, aber dann fuhren sie ab. Mich streckte leider ein fieser Kopfschmerz nieder... Tess war aber so süß und gab mir Küsschen, weil es mir damit ja immer besser geht... Und tatsächlich war es dann abends auch wieder besser. Tess' Küsse in Verbindung mit Aspirin waren unschlagbar. Ich sollte die Kombination markenrechtlich schützen, in Flaschen abfüllen und in Apotheken verkaufen ;-)

Wenn wir in Knockraheen sind, gibt es für die Kinder immer eine Menge zu tun. Natürlich müssen die Tiere ("aminals"[sic!], wie Cillian sie nennt) besucht, gefüttert und gestreichelt werden. Interessant, wie unterschiedlich Tess und Cillian dabei sind. Wahrscheinlich muss Cillian mal ein traumatisches Erlebnis mit Hühnern gehabt haben, jedenfalls fürchtet er sich vor diesen Viechern! Er mag nicht in den Hühnerstall reingehen, solange die Hühner drinnen sind. Tess dagegen marschiert schnurstracks rein, füllt Futter in die Tröge und sammelt die Eier ein. Als ein paar verschreckte Hühner aufgeregt durch die Stalltür nach draußen flatterten und Cillian zufälligerweise in der Nähe stand, kam gleich Cillians typischer defense mechanism (Abwehrmechanismus) zum Einsatz: Andere Kinder schließen die Augen, wenn sie sich fürchten. Cillian verschließt die Ohren. - Vor den großen Pferden dagegen hatte er gar keine Angst. Unermüdlich zupfte Cillian Gras, um es den Pferden auf ausgestreckter Hand anzubieten. (Da bin ich ja sogar schon etwas hasenfüßig...)

Unsere Diva Tess dagegen, fürchtete sich sehr vor Billy, dem neuen Hund von Johnny und Elinor. "Lass ihn draußen!" "Lass Billy im Stall!" waren ihre Froderungen. Man hätte meinen können, dass es sich bei Billy um einen gefährlichen Rottweiler handelte, der danach lechzte, Tess anzuknabbern. Tatsächlich ist Billy ein lustiges kleines Kerlchen, das sogar kleiner als eine Katze ist!!!Schön war, dass mittags Melanie mit Sean und Adrien herauskamen. Die Kinder haben schön gespielt. Sean betet seinen großen Cousin offensichtlich an und macht alles, damit Cillian ihn beachtet. Das geht manchmal auf Kosten von Tess, die (obwohl gleich alt) nicht so interessant ist wie Cillian und außerdem bei jedem geringsten Anlass zu plärren anfängt... Ich glaube, da sollten wir wirklich mal einen defense mechanism einüben ;-) Denn auch der kleine Adrien (1) fängt bereits an, sich bei Tess durchzusetzen. Komisch, dass kleine Jungs instinktiv schubsen, hauen und kneifen können... Tess hat dem nichts entgegenzusetzen.

Nachmittags kam dann noch Janine mit ihrem Freund Fintan vorbei und wir haben Tee getrunken und einen Farmrundgang gemacht. In anderthalb Wochen werden wir wieder in Knockraheen einhüten, diesmal mit Opa und Oma. Ich muss unbedingt daran denken, ihnen einzubleuen, dicke Pullover, Schlafanzüge und Strickjacken mitzubringen. Knockraheen ist das kälteste Haus Irlands...

0 Comments:

Post a Comment

<< Home