Sonja's Dublin

Wednesday, January 18, 2006

She's gone


Nun ist sie also weg. Heike ist nach Namibia abgeflogen. Natürlich mit der Absicht, dort auf lange Sicht zu bleiben. Ich weiß nicht, ob ich das alles gut oder schlecht finden soll. Heike war hier meine beste Freundin. Auch wenn wir uns nicht regelmäßig gesehen haben - manchmal sind Monate vergangen, ohne dass wir uns gesehen haben. Der springende Punkt ist/war aber, dass es einfach in der Fremde einen Unterschied macht, wenn man Freunde am Ort hat. Einfach aber auch zu wissen, dass jemand da ist, der einen notfalls versteht und ein bisschen aufbaut. So war das mit Heike - denn abgesehen von unserem gemeinsamen Hintergrund in Syke haben wir uns einfach gut verstanden und mittlerweile auch gut gekannt. Da wurde zwar nicht verbalisiert "DU bist meine beste Freundin" - wir sind ja auch nicht mehr in der 5. Klasse, wo sich die beste Freundin jeden Tag änderte... - aber man war sich nah und hat auch einige, etwas schwierigere Situationen gemeinsam gemeistert. Hinzu kommt, dass Dublin irgendwie ganz eng für mich mit Heike verbunden ist. Wir sind ja damals fast gleichzeitig hierher gekommen - ich nach UCD und Heike zum Arbeiten. Ein Jahr später habe ich ein paar Wochen bei ihr gewohnt, bevor ich wieder nach D'land zurückkehren musste. Zwei Jahre drauf habe ich bei ihr gewohnt, als ich mein Praktikum beim European Parliament gemacht habe. Und schließlich habe ich ja damals und durch Heike dann auch Vasco kennengelernt. Dublin nun ohne Heike - mal sehen.
Jedenfalls haben wir ihr einen - hoffentlich schönen - Abschied bereitet. Am Montag musste Heike die letzten Reste in ihrer Wohnung einpacken und ausräumen. Abends um 8 hat sie da die Tür hinter sich und 14 Jahre Dublin zugezogen. Wir haben dann bei uns gekocht und noch lange zusammengesessen. Trena war da, Rhoda-Mary, und später tauchten dann noch Seamus und David mit Tom Molloy auf. Bis um 2 Uhr nachts haben wir gesessen - dann habe ich schlapp gemacht. Aber es war richtig schön.Gestern hatte ich mir frei genommen. Heike hatte zwar einfach nur vorgehabt, mit dem Bus zum Flughafen zu fahren, aber das fand ich ganz traurig. Nee, ich konnte sie da doch nicht einfach so alleine hinfahren lassen. So einen Schritt muss man schon gebührend begehen. Und so haben Vasco und ich Heike zum Flughafen gebracht. - Ich muss sagen, dass ich es schon irgendwie sehr traurig fand, als sie dann durch die Kontrolle verschwunden ist. Ich hätt' heulen können...
Aber natürlich freue ich mich, dass sie nun mit Gebs zusammen sein kann. Ich bin mir sicher, dass Heike genau weiß, was sie tut. Und sie wird da drüben ja auch einiges zu organisieren haben, denn bisher ist in der von Gebs gemieteten Wohnung in Otjiwarongo noch nichts drin. Ich drück ihr die Daumen - und freue mich darauf, sie mal in Namibia besuchen zu können... Ja, so kann man auch aus diesem traurigen Ereignis noch etwas Freude ziehen *ggg*.

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