Sonja's Dublin

Thursday, May 04, 2006

Inspiration

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Wednesday, May 03, 2006

Vorsingen

Cillian hatte sein erstes Vorsingen.
Eigentlich finde ich es ja ein bisschen früh, schon 7-Jährige in der Musikschule vorsingen zu lassen, nur damit sie einen Platz im Blockflöten-Anfängerkurs kriegen. Wozu das Ganze? Es geht schließlich nicht um einen Orchesterplatz! Und warum Kinder unter Druck setzen, wenn das doch dazu führen könnte, dass sie von einem Hobby abgeschreckt werden? Ist das wieder mal so ein Fall von einer Institution, die sich selbst zu wichtig nimmt? Nun ja, bei einer Musikschule mit dem vollmundigen Namen "Royal Irish Aacademy of Music" könnte das der Fall sein.
Andererseits ist es natürlich so, dass die Kinder - je früher sie damit anfangen - unbeschwert und drucklos mit der Situation umgehen lernen. Warum also nicht, v.a. wenn das dann eben doch eine Vorbereitung auf spätere Vorsing- oder -spielsituationen ist.
Jedenfalls bewies sich mal wieder, dass man sich als Erwachsener viel zu viele Gedanken über alles macht. Cillian ging wie immer ganz nonchalant an die Sache ran. Ohne Nervosität und Angst. Er sollte vorsingen, also würde er vorsingen. Ich durfte mich hinten im Raum mit reinsetzen und Cillian saß vorne vor zwei Prüfern. Und der Hauptprüfer machte das Ganze auch wahnsinnig nett, so dass dem Kind wirklich der letzte Rest Angst genommen wurde. Schon aus dem Abholen aus dem Foyer machte der Prüfer ein Spiel, das wir mitspielen mussten - Cillian musste hinter dem Prüfer im Stechschritt in den Prüfungsraum einmarschieren... Dann durfte Cillian zuerst einmal ein Lied vorsingen - Frere Jacques auf Französisch und auf Deutsch. Dann musste er Rythmen nachklatschen und selber einen Rythmus vorklatschen, den dann der Prüfer nachklatschte. Und zum Schluss musste er noch Töne nachsingen, die der Prüfer auf dem Klavier vorspielte. Das ging zwar nicht ganz glockenklar ab, aber Cillian war auf jeden Fall in der Lage nachzusingen, was der Prüfer ihm vorsang.
Das Ganze war innerhalb von Minuten fertig. Und Cillian ging ganz locker wieder raus, wie er auch reingegangen war... Ich glaube, ich war wirklich angespannter als er.
Nun hoffe ich also, dass es mit dem Blockflötenunterricht klappen wird. Vielleicht hören wir ja schon etwas am Donnerstag.

Tuesday, May 02, 2006

Mai-Wochenende

Oh, war das schön, unser Mai-Wochenende in Donegal! Wir fuhren am Sonnabendmorgen los. 5 Stunden dauert die Fahrt hinauf in den hohen Norden, dabei sind es ja nur knapp 250 km, die man bis dahin zurücklegen muss. Aber die Straßenverhältnisse sind eben nicht gerade toll.
Seit unserem letzten und einzigen Besuch in Scottys Hill, dem Ferienhaus der Simms' bei Killybegs, haben sie ihr Haus erweitert und renoviert. Und es war wirklich traumhaft schön dort, mit genügend Zimmern, in denen wir uns ausbreiten konnten. Und auch das Fehlen eines Fernsehers fiel dort absolut nicht auf.
Das war der Blick vom Haus auf die kleine Bucht direkt gegenüber. Nach der Ankunft mussten wir erstmal Tee trinken, im Sonnenschein auf der Bahn direkt vorm Haus, während vasco mit den Kindern zum Angeln an den Strand runterging. Cillian hatte gerade kurz vorher von Vasco eine neue Angel bekommen, die natürlich sofort ausprobiert werden musste. Heike und ich tranken Tee und machten Fotos, denn Heike hatte ebenfalls ein neues Spielzeug - eine neue Digitalkamera.
Am Sonntag war das Wetter leider mau - wir schafften es gerade noch, in Killybegs am Hafen die großen Fischtrawler anzugucken. Killybegs ist ja der größte Fischereihafen Irlands, in der die Atlantik-Fangflotte liegt. Die Pötte waren auch ganz schön groß. - Aber nach unserem Hafenrundgang bezog sich das Wetter plötzlich und urplötzlich wurde es nebelig. Wir waren zu diesem Zeitpunkt schon unterwegs mit dem Auto Richtung Slieve League, wo wir uns die Klippen angucken wollten. Aber je weiter wir fuhren, desto nebeliger wurde es, bis ich dann sagte, dass das ja wohl Unsinn sei, dann zu den Klippen zu fahren. Stattdessen fuhren wir zurück und verbrachten den Rest des Tages im Haus.
Am Montag wurden wir aber von Sonnenschein geweckt und somit kamen Heike und ich doch noch zu Slieve League. Tess war auch mitgekommen - ein Entschluss, den ich schon fast bereute, nachdem wir das Auto am unteren Parkplatz abgestellt und uns auf den 3km langen Weg zum Aussichtspunkt gemacht hatten. Schon nach 50m jammerte Tess, dass sie wieder ins Auto wolle und ihre Beine weh täten. Ich kann dieses Gejammer ja eigentlich sehr gut ignorieren - nur fällt einem das nicht so leicht, wenn man noch Freunde dabei hat, die ihre Ohren nicht so leicht abschalten können wie man selbst, die man es ja täglich gewöhnt ist, angejammert zu werden. Wir ignorierten Tess' Gejammer, aber dann hatte sie sich schon überlegt, jetzt stehen zu bleiben und nicht mehr weiter zu gehen, als 2 deutsche Wanderer vorbeikamen und uns damit aufmunterten, dass der Weg nur mehr 10 Minuten dauere und wir dann schon da seien. Hm, ich ahnte ja, dass das nicht stimmte - oder war es doch eher Tess' Schrittgeschwindigkeit, wegen der wir mindestens doppelt so lange brauchten? - aber als Argument zum Weitergehen fand ich es jetzt nicht schlecht. Immerhin gelang es mir, Tess in ein Gespräch zu verwickeln. der Hinweis, dass man in der Bucht von Slieve League einen Tisch und einen Stuhl aus Fels im Wasser sehen konnte und die weiteren Mutmaßungen, ob wohl ein Riese diese ins Wasser geworfen hatten, lenkten Tess für den Rest des Weges ab. Und die niedlichen Lämmer (O-Ton Tess: "Die Baby-Schafe sind sooo süß, Mama!") taten das Ihrige.
So gelangten wir also zum Aussichtspunkt, und Tess ließ es sich dann nicht nehmen, sogar noch die Treppenstufen weiter hoch zu klettern. Am Ende war ich diejenige, die nicht mehr weiter wollte... Was für ein schöner Ausflug!
Mittags kehrten wir zurück, aßen Lunch, räumten auf und mussten uns dann wieder auf den Weg zurück nach Dublin machen.
Ach, was für ein schönes Wochenende!!!